23.2.07

Die Firmenphilosophie oder wozu das Kellerfenster gut ist

Woran erkennt man die Firma von Welt? An ihrer Philosophie! Im Land der Dichter und Denker zählt der Philosoph zu den gefragten Berufen, denn die Firma von Welt braucht – Sie ahnen es schon – eine Firmenphilosophie. Geben Sie einfach den Suchbegriff „Firmenphilosophie“ bei Google oder einer anderen Suchmaschine ein und siehe da: Aus den firmenphilosophischen Abteilungen ergießt sich ein unerschöpflicher Wortschwall über Sie. Hier ein paar philosophische Original-Versatzstücke:

Wir wollen, dass unsere Kunden zufrieden sind. Deshalb legen wir großen Wert auf die hervorragende Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen.
Wer will das nicht! Wer Selbstverständlichkeiten als Firmenphilosophie anpreist, hat es wohl nötig.

Unser Ziel sind zufriedene Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter.
Kaum besser, aber wenigstens kürzer.

Für unsere Mitarbeiter schaffen wir ein Umfeld, in dem sie zu herausragenden Leistungen motiviert und attraktiv dafür belohnt werden. In allen Ebenen unseres Unternehmens fördern wir die Diversifizierung.
Aha, hier werden Mitarbeiter nicht bezahlt, sondern belohnt. Ein Zuckerle für Frau Maier, ein Knochen für Herrn Müller. Wuff!


Unsere Philosophie besteht in der höchstmöglichen Abdeckung von Kundenwünschen und in einer sehr flexiblen Arbeitsweise.

Das macht Eindruck. Hier verbiegt sich selbst der Philosoph – man will ja flexibel sein!

Wir glauben fest an die Synthese der Technologie und der individuellen Bewertung der Sinnhaftigkeit deren Einsatzes, als Basis eines wirtschaftlichen Erfolges. Dabei ist die Leitlinie unseres Denkens und Handelns durch eine Begeisterung für unsere Aufgabe und der Freude am Erfolg bestimmt.
Ist das eine Firma oder eine Sekte? Dieses Unternehmen könnte sich an die Spitze einer neuen Entwicklung setzen: Der Firmentheologe und sein Glaubensbekenntnis lösen den Firmenphilosophen ab. Schau’ mer mal.

Wir sind ein Unternehmen, welches den Anspruch hat, über die Verwendbarkeit von neuen Technologien als einer der ersten kompetent urteilen zu können und auf der Grundlage unseres technologischen Vorsprungs bei unseren Kunden diese neuen Technologien einzuführen.
Da möchte man vor Verzweiflung aus dem Kellerfenster springen. Mein Tipp: Tun Sie es nicht, aber werfen Sie den Firmenphilosophen durch selbiges hinaus. Sofort!

5.2.07

Entdeck' den Finnen in Dir mit kaffepaussi!

Blitzkrieg, Waldsterben, Kindergarten und andere Wörter haben längst in anderen Sprachen ein Zuhause gefunden, zum Beispiel im Englischen. In der neuesten Ausgabe von chrismon, das als Magazin heute der „Süddeutschen Zeitung“ beiliegt, stellt die Autorin Ursula Ott das jüngste ausgewanderte Wort vor, nämlich „Kaffeepause“. Es hat als „kaffepaussi“ in Finnland eine neue Heimat gefunden.
www.chrismon.de