7.5.09

Bäume gefällt und fässerweise Farbe durchs Land gefahren

Mit Zeitungen verhält es sich ähnlich wie mit Rohöl: Eigentlich weiß jeder, dass es sich um Auslaufmodelle handelt, Alternativen dringend gefordert sind, aber kaum zur Kenntnis genommen werden. Erfrischend ehrliche Antworten auf die Frage nach der Zukunft des Print-Journalismus gibt John Yemma, seit 2008 verantwortlich für den Christian Science Monitor, zuvor Journalist für Politik beim Boston Globe. Im Gespräch mit Barbara Nolte für das Magazin der Süddeutschen Zeitung (veröffentlicht auch bei netzeitung.de) sieht er das Ende für die klassische Tageszeitung gekommen. Sein renommiertes Print-Produkt erscheint nur noch online - und zwar mit Erfolg, sprich steigenden Abonnentenzahlen. Auf die Frage, welche Zukunft die Tageszeitung haben werde, antwortet Yemma:

Keine große. In den mittelgroßen Städten der USA werden die Zeitungen bereits in ein, zwei Jahren ins Internet abgewandert sein – außer der Sonntagsausgabe und womöglich einem Boulevardblatt, das an der U-Bahn ausliegt. Printjournalismus macht einfach keinen Sinn: Da werden Bäume gefällt, fässerweise Farbe durchs Land gefahren, Zeitungen gedruckt, die tags darauf im Altpapier landen.


Deutlicher geht es kaum noch. Meine Heimatzeitung setzt dagegen auf Gewinnspiele und ein Rabatt-Kärtle, das mir zum Beispiel die Autowäsche verbilligt. Auch das ist eine Strategie.

Das vollständige Interview mit John Yemma lesen Sie HIER!