19.11.10

Ganz schön abgefahren: die falsche Bahn auf Twitter

Und noch ein Aufreger! Ein paar pfiffige Leute haben sich den Twitter-Account mit dem Namen @deutschebahn gesichert und zwitschern, was das Zeug hält. Weil Satire und das wirkliche (Bahn-)Leben manchmal nur schwer zu unterscheiden sind, fehlt auch nicht der Hinweis, dass die "echte Bahn" woanders fahre und es sich um einen "inoffziellen Twitter-Account" handle. Social Media ist eben auch eine Frage der Geschwindigkeit. Und bis bei der Deutschen Bummelbahn das Signal auf Grün stand, war der Account schon weg. Ganz schön abgefahren!

17.11.10

Der große Aufreger: Sixt wirbt bei Castor-Demo

Was für ein Aufreger! Die Werbeaktion von Sixt bei der Castor-Demo in Gorleben bewegt die Gemüter. Da hat die clevere Agentur Jung von Matt einige Komparsen ins Wendland geschickt, auf dass sie sich unter die Demonstranten mischen mögen. Und so begab es sich, dass Sie auf orangefarbenen Hemdchen und Transparenten folgende Botschaft unter das Protest-Volk brachten: „Stoppt teure Transporte. Mietet Van & Truck von Sixt!“

Die Rache der Gutmenschen folgte auf den Fuß, denn alsbald schwappte ein Tsunami der moralischen Entrüstung von Gorleben quer durch die Republik. Wer etwas zu schreiben und manchmal auch zu sagen hat, äußerte sich in Blogs, kommentierte die Youtube-Videos oder sonderte mehr oder weniger tiefschürfende Zeitungsartikel ab. Ja, selbst dem österreichischen „Standard“ war es einen Aufsatz wert!

Vermeintliche Experten halten die Guerilla-Marketingaktion gar für einen Rohrkrepierer, derweil sich die Werber bei Jung von Matt ins Fäustchen lachen. Der Aufwand – ein paar junge Leute ins Wendland schicken, Transparente und T-Shirts bedrucken – ist geradezu lächerlich gering im Vergleich zur Aufmerksamkeit. Ein Musterbeispiel an Effizienz! Obacht, auch das dürfte ein Reizwort für die Gutmenschen sein, die sich über die Sixt-Werbung pflichtgemäß moralisch entrüsten. Ihre Argumentation, dass man mit Atom-Müll keine Werbung machen dürfe, weil das Thema zu ernst sei, ist von gleicher Qualität wie die geistige Schere im Kopf, die es ihnen verbietet, über Witze zu lachen, die nicht der political correctness genügen. Selten so gelacht!

6.11.10

Wie verschäuble ich meinen Sprecher

Darf der das denn überhaupt? Unser aller Finanz-Wolfgang Schäuble hat bei einer Pressekonferenz seines Ministeriums einen Auftritt der ganz besonderen Art abgeliefert, der Harald Schmidt und David Letterman vor Neid erblassen lässt. Der Herr Offer, der wo sein Sprecher ist, wie Jürgen Klinsmann sagen würde, hatte eine Pressemitteilung nebst Zahlenwerk zu spät in die Umlaufbahn gebracht und sich darob den Zorn des Großmeisters des scharfen Worts zugezogen. Selten erlebt, dass jemand auf offener Bühne derart verseggelt worden ist. Seitdem gibt es eine Steigerung des schwäbischen verseggeln: verschäublen.
Einfach mal reinschauen: http://www.youtube.com/watch?v=UYtf6Hh3Zt4