5.2.10

Der kleine Unterschied zwischen Kunde und Auftraggeber

Der kleine Unterschied zwischen Kunde und Auftraggeber kann große Folgen haben. Eine Diskussion auf XING hat unlängst dazu geführt, dass einige Kollegen in Werbeagenturen und Grafikbüros mächtig Dampf abgelassen haben. Muss auch mal sein.

Fazit: Die Kreativ-Branche hat es immer weniger mit Kunden, aber umso mehr mit Auftraggebern zu tun. Kunde zu sein bedeute nämlich, kundig zu sein, also eine Ahnung zu haben, wie es eine Gestalterin formulierte. Sie – und offenbar nicht nur sie allein – sieht sich zunehmend mit Auftraggebern konfrontiert, die sich aber wie Kunden gebärden. Klar doch, gestalten kann heute jeder, der seinen PC in Gang bringt und mit Hilfe von WORD Texte und Bilder auf die Seiten nagelt. Und es gibt genügend Online-Druckereien, die alles drucken, was auf den Bogen passt. So what.

Die Klage der Kollegin in Gottes Ohr. Allerdings spürt die Kreativ-Branche nicht allein diesen Wandel vom kundigen Kunden zum halbwissenden Auftraggeber. Lehrer, Architekten, Handwerker und viele mehr werden zustimmen. Tragisch wird es jedoch, wenn die Auftragnehmer selbst diese Tendenz fördern und alles zulassen und liefern, was bestellt wird. Um den Fußball-Lehrer Felix Magath zu zitieren: "Qualität kommt von quälen." Aber es ist immer wieder schön, wenn der Schmerz nachlässt.

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